RheinBurgenWeg, 10. Etappe rund um den Loreley-Felsen

Ein Regenschauer jagt über Köln, acht Wanderfreunde sitzen in der Bahn, schütteln die Schirme und die Jacken aus; auf der Fahrt durch das Rheintal begleiten uns dicke schwarze Wolken. In St. Goar ist es auf dem RheinBurgenWeg jedoch trocken, wir steigen hinter dem Ort auf und erreichen bald das linksrheinische Hochplateau gegenüber dem Loreleyfelsen. Der Rhein hat sich hier tief herab gegraben, dabei über 100 Meter hohe Uferklippen und steil abfallende Böschungen hinterlassen. Bei angenehmen Temperaturen wandern wir durch Eichen- und Buchenwälder oberhalb des Flusses, der sich hier zwischen den Felsen hindurch windet. Der Rhein weist hier seine größte Tiefe auf, kaum zu glauben bei den freiliegenden Sandbänken und Felsriffen. Zahlreiche Schautafeln informieren über den Fluss, seine Geschichte und die Auswirkungen der hier gelegenen Städte und Burgen auf den Handel.

Während der Rast entscheiden wir, dass sich die Wandergruppe aufteilen und kurz vor Oberwesel wieder zusammentreffen wird.
Der RheinBurgenWeg verläuft hier auf dem 1,3 km langen Oelsbergsteig, einem „Wanderweg mit alpinem Charakter“, der ausdrücklich nur schwindelfreien und trittsicheren Wanderbegeisterten empfohlen wird. Oberhalb des Oelsbergsteiges, der sich durch die Steillagen-Weinberge und um verschiedene Felsrippen windet, verläuft ein schöner Alternativweg, der von verschiedensten Trollen gesäumt ist. Von dem mit Stahlseilen gesicherten und mit Tritten ausgebauten Oelsbergsteig aus haben wir mehrere wunderschöne Ausblicke auf den unter uns gelegenen Rhein mit seinen oberhalb des Loreleyfelsens gelegenen Sandbänken, Felsbarrieren und Inselchen. Nach der Wiedervereinigung der Wandergruppe gehen wir gemeinsam oberhalb der imposanten Stadtmauer durch Oberwesel. In einem Weingut machen wir noch eine kurze Rast, bis uns der Zug zurück nach Köln bringt.

Am Ende dieses schönen Tages stellt sich jeder die Frage: Wer hatte eigentlich sorgen wegen drohenden Regens? Es war wieder eine herrliche Wanderung, die einen verstehen lässt, warum dieser Abschnitt des Rheins im In- und Ausland so bekannt und beliebt ist. Unsere nächste Etappe wird uns am 16. Juli nach Bacharach führen; Anmeldungen unter wandern2@bsg-rheinpark.de.