Die abschließende Doppeletappe nach Bingen. Neun Wanderbegeisterte, 30 Kilometer, 800 Höhenmeter.
Heftige Regenschauer am Vortag und in der Nacht. Eine Anreise mit Hindernissen und drohenden Regenwolken. Nach den ersten Metern verstärken wir unsere Regenschutzausrüstung und gewinnen über den Märchenweg Höhe. Vorbei an der Burg Hohneck. Auf dem Martinspfad und dem Rentnersteig (wir kommen ins Schnaufen) an moosbewachsenen Felsblöcken vorbei zum Aussichtsturm mit seinem Sieben-Burgen-Blick. Sonnenschein, der Himmel ist blank gewaschen; herrlicher Fernblick. Vorbei an der Burg Sooneck. Wir umgehen Palmkopf und Ziemerkopf. Irritation am Gerhardshof; merke: der Weg sieht immer anders aus, wenn man ihn in der Gegenrichtung gelaufen ist. Am Beilenstein vorbei hinab zum Rhein. Hotelankunft, beim gemeinsamen Abendessen Blitz und Donner, es giesst wie aus Kübeln.
Regenwolken über dem Rheintal, Nebelschwaden in den Seitentälern. Es ist herbstlich kühl. Das Morgenbachtal ist immer noch nach den vorherigen Unwettern gesperrt. Auf gutem Weg passieren wir das Trechtingshauser Bach-Tal und sehen auch hier die Spuren, die die Sturzfluten gerissen haben. Vorbei am Gerhardshof und dem Jägerhaus. Über einen steilen und schmierigen Wiesenweg hinab zur Steckeschlääferklamm. Die Sonne scheint in die Klamm mit ihren vielen kleinen Holzstegen und erleuchtet die sich in dem Wald versteckenden Baumgeister. Diese tarnen sich hier als Totholz, lugen dort aus Astlöchern hervor, sie sind mal in Bodennähe, mal überkopf. Die Kameras klicken. Wir gelangen an die Ausgrabung eines römischen Gutshofes aus dem 2. Jahrhundert. Dann im Sonnenschein eine glitschige Hängebrücke über den Kreuzbach und ein steiler Abstieg unter Stockeinsatz nach Bingen. Als Schlussakkord setzt Regen ein, da sitzen wir aber bereits im Zug zurück nach Köln.
Am 17. April 2016 haben wir mit unserer Wanderung auf dem 200 Kilometer langen RheinBurgenWeg in Bonn am Rolandseck begonnen und hatten am 16. Oktober Boppard erreicht. Da die Anfahrten immer länger und das Tageslicht immer kürzer wurden, haben wir unsere Wanderungen auf dem RBW im Winter ausgesetzt und im Frühjahr 2017 wieder aufgenommen. Obwohl das Obere Mittelrheintal mit seinen weltberühmten Burgen und Felsen allgemein als attraktiver empfunden wurde, wurde die Etappe zwischen Bad Breisig und Andernach zur schönsten gekürt. Dies lag möglicherweise an dem versteckt im Wald liegenden römischen Steinbruch und dem Kaltwasser-Geysir bei Namedy. Ungezählte Burgen haben zu uns herunter- oder heraufgelacht, einige haben wir besucht. Auf felsigen Vorsprüngen hoch über dem Rhein sitzend konnten wir die Stimmung genießen. Wir haben mindestens 3.500 Höhenmeter überwunden; gefühlt waren es deutlich mehr.
Die Wandergruppe ist bei sich verändernder Zusammensetzung zwischen zehn und fünfzehn Personen groß. Neue Wanderer werden herzlich aufgenommen.
• Am 22. Oktober findet die Herbstwanderung vermutlich an der Ahr statt
• Am 15. November treffen wir uns ab 18.00 Uhr im Deutzer Brauhaus zu einer Nach- und Vorbesprechung (bitte anmelden wegen Tischreservierung)
• Am 19. November setzen wir unsere Wanderung rund Köln auf dem Kölnpfad fort
• Die Dezember-Wanderung lassen wir vielleicht ausfallen,
• Ab 21. Januar werden wir dann auf den rechtsrheinischen Etappen des Kölnpfades unterwegs sein (Folgetermine: 18. Februar, 18. März).
• Vermutlich ab 15. April werden wir auf dem Römerkanal-Wanderweg von Kall nach Köln wandern.