Schlussetappe auf dem Römerkanal-Wanderweg

Die KVB ist pünktlich, so starten wir am Sonntag um 10:50 Uhr zu unserer letzten Etappe auf dem Römerkanal-Wanderweg von Brühl nach Köln.

Zunächst geht es durch die Stadt hoch zum Wasserturm in Brühl. Dabei geben uns die Straßenschilder die Gelegenheit, die sieben höchsten Erhebungen des Siebengebirges zu rekapitulieren. Das war ein beliebtes Ratespiel während der Bahnfahrten zum RheinBurgenWeg. Wir tauchen in den Wald ein und gelangen zuerst zu einem Kaltluftsee (rundum grün, aber der Boden in der Senke ist von weißem Reif bedeckt), bevor wir den Heider Bergsee erreichen. In dem rekultivierten Braunkohle-Abbaugebiet kommen wir an verschiedenen weiteren Seen vorbei, der Indian Summer lässt grüßen. Nach rund zwei Stunden verlassen wir den Wald und gelangen über die Orte Fischenich und Kendenich nach Alt-Hürth. Hin und wieder hört man ein Raunen: Hier war ich noch nie!

Durch das langgezogene Hürth mit seinen Ortsteilen Hermülheim und Efferen geht es am alten Schwimmbad und verschiedenen Industrie-Denkmälern vorbei bis zum Burgpark mit seinem imposanten Baumbestand. Der Wanderweg führt nicht einfach quer durch den Park, sondern schlängelt sich an den verschiedenen Baumarten mit ihren Beschreibungen hindurch. Danach gelangen wir an den Duffesbach, folgen dessen Lauf nach Köln und stoßen hierbei immer wieder auf Segmente des Römerkanals. Unter der Autobahn hindurch kommen wir nach Köln-Klettenberg und den an der Berrenrather Straße befindlichen Baudenkmälern aus der Römerzeit. Nach über 20 Kilometern freuen wir uns über die in der einsetzenden Dämmerung leuchtenden des Lokals, in dem wir Plätze reserviert haben.

Zwischen April und November sind wir in diesem Jahr auf dem Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim nach Köln gewandert. Mit Zu- und Abwegen sind wir über 130 Kilometer unterwegs gewesen und mussten einmal vor einem Gewitter Schutz suchen. Wir haben vielfältige Spuren des fast 2.000 Jahre alten Leitungsbaus gesehen und dessen spätere Nutzung als willkommenes Baumaterial für Kirchenbauten und Burgmauern. Dennoch bleibt für mich die Frage: warum wurde vor 2.000 Jahren eine Wasserleitung von der Eifel nach Köln gebaut, wo doch der Rhein vor der Haustür vorbei floss. Eine reine Geschmacksfrage oder doch eher Beschäftigungstherapie und Machtdemonstration?

Im nächsten Jahr werden wir die drei letzten Etappen auf dem Kölnpfad von Bensberg bis Rodenkirchen wandern, bevor wir uns dann ab April dem Natursteig Sieg zuwenden. Nähere Informationen unter wandern2@bsg-rheinpark.de.